Happiness als Erfolgsfaktor

Neun Happiness-Hacks für Leader: Glücklichsein ist deine Entscheidung!

In seinem Buch „The Happiness Advantage” beschreibt Shawn Anchor zahlreiche Studien und die Auswirkung des Glücklichseins auf unseren Erfolg. Eigentlich sind das alles Ergebnisse, die wir intuitiv auch so unterschreiben würden. Doch wenn es dann um Arbeit geht, müssen wir doch „mal ernsthafter an die Sache gehen“ und „den Spaß beiseitelassen“. Wirklich?

Führung ist in unser­er von ständi­ger Verän­derung geprägten Welt eines der wichtig­sten The­men, die von Unternehmen adressiert wer­den müssen. Gle­ichzeit­ig sind Führungskräfte oft so stark im Tages­geschäft einge­bun­den, dass echte Führung prak­tisch nicht stat­tfind­et. Zu viel Lais­sez-faire an der einen oder Mikro­man­age­ment an der anderen Stelle sind dann das Ergeb­nis. Doch glück­lich ist damit nie­mand – wed­er die Führungskraft noch die Mitar­bei­t­en­den! Dabei ist das Glück­lich­sein –  Hap­pi­ness –  die Grund­vo­raus­set­zung, um erfol­gre­ich zu sein! Lass uns gemein­sam auf die Reise gehen und erkun­den, wie du mit kleinen Hap­pi­ness-Hacks die Grund­lage für mehr Erfolg leg­en kannst!

Seit mehr als zwei Jahrzehn­ten zeigen wis­senschaftliche Stu­di­en immer wieder, dass Men­schen, die glück­lich sind,

👉 kreativ­er,
👉 entspan­nter und resilien­ter,
👉 gesün­der,
👉 koop­er­a­tiv­er,
👉 lösung­sori­en­tiert­er,
👉 opti­mistis­ch­er,
👉 engagiert­er,
👉 lern­freudi­ger und
👉 verän­derungs­bere­it­er

sind. Alle diese Attribute sind Voraus­set­zung dafür, erfol­gre­ich zu sein – beson­ders in ein­er sich ras­ant verän­dern­den Welt, in der wir regelmäßig kom­plexe Prob­leme lösen müssen. Und den­noch leben viele von uns nach dem Glaubenssatz:

„Wenn du erst erfol­gre­ich bist, wirst du auch glück­lich sein.“ 

Doch dieser Glaubenssatz ist aus zweier­lei Grün­den ein fataler Irrtum:

  1. Der Fokus wird auf den Erfolg gelegt, und damit eine falsche Pri­or­ität geschaffen.
  2. Glück­lich­sein stellt sich nicht automa­tisch ein, son­dern ist eine bewusste Entscheidung.

In seinem Buch „The Hap­pi­ness Advan­tage” beschreibt Shawn Anchor zahlre­iche Stu­di­en und die Auswirkung des Glück­lich­sein auf unseren Erfolg. Eigentlich sind das alles Ergeb­nisse, die wir intu­itiv auch so unter­schreiben wür­den. Doch wenn es dann um Arbeit geht, müssen wir doch „mal ern­sthafter an die Sache gehen“ und „den Spaß bei­seit­e­lassen“. Wirk­lich? Ich for­muliere es mal anders:

Wir müssen das The­ma Glück­lich­sein ernst nehmen und bewusst mehr Spaß haben, wenn wir erfol­gre­ich sein wollen!

Glücklich sein & Spaß haben: was ist der Unterschied?

Die Begriffe glück­lich sein und Spaß haben wer­den häu­fig syn­onym benutzt. Doch schauen wir ein­mal auf die Def­i­n­i­tion aus der Pos­i­tiv­en Psychologie.

💡 Spaß haben:            ein Moment der pos­i­tiv­en Gefüh­le
💡 Glück­lich sein:       ein grundle­gen­des, langfristiges pos­i­tives Gefühl

Spaß haben ist also ein Baustein auf dem Weg zum Glück­lich­sein. Dabei wird „Spaß haben“ immer wieder als ober­fläch­lich und unpro­fes­sionell wahrgenommen.

Ein ehe­ma­liger Chef hat mal gesagt: „Die Leute sind zum Arbeit­en hier, nicht zum Spaß haben!“ Dieser Gedanke ist immer noch in vie­len von uns tief ver­ankert. Spaß haben wird nicht als pro­fes­sionelles Ver­hal­ten gese­hen. Doch „Spaß haben“ hat nicht unbe­d­ingt etwas mit ober­fläch­lich­er Vergnü­gungssucht zu tun. Vielmehr gibt es drei Fak­toren, die dazu führen, dass wir echt­en Spaß empfind­en. Und die sind sehr wohl Business-relevant!

echter Spaß

Playfulness – die spielerische Herangehensweise

Müssen wir jet­zt ständi­ge Spiele spie­len? Nein, darum geht es bei der spielerischen Herange­hensweise nicht. Es geht vielmehr darum, mal etwas auszupro­bieren, zu exper­i­men­tieren und sich selb­st auch nicht zu ernst zu nehmen. Fehler wer­den passieren; unser Job ist, sie zu erken­nen und mit ihnen eine Verbesserung her­beizuführen, anstatt lange darüber zu hadern. Auch ist das Streben nach Per­fek­tion abso­lut das Gegen­teil von Play­ful­ness. Vielmehr kön­nen wir die Chance nutzen, mit Hil­fe von Feed­back Ergeb­nisse weit­erzuen­twick­eln. Und das leit­et direkt über in den zweit­en Punkt:

Connection – Verbundenheit für gemeinsame Erlebnisse & Erfahrungen

Nutzen wir die Chance, gemein­sam an Auf­gaben zu arbeit­en, schaf­fen wir gemein­same Erleb­nisse! Die damit ver­bun­de­nen Emo­tio­nen stellen eine Verbindung mit den anderen Beteiligten her – ein Zusam­menge­hörigkeits­ge­fühl entste­ht. Gemein­sames Brain­storm­ing, gutes Feed­back, Work­shops oder Team­build­ings kön­nen dazu führen, dass wir „ver­bun­den“ sind. Übri­gens, dies gilt auch für Introvertierte!

Im Flow sein

Nicht ständig unter­brochen zu wer­den oder auf andere oder Entschei­dun­gen warten zu müssen, und dadurch Ergeb­nisse sehen zu kön­nen, ist etwas, das uns und unserem Gehirn sehr gut gefällt. Und genau das ist es, wenn wir sagen, wir wollen im Flow sein.

Gefällt uns schon jed­er Aspekt an sich, so empfind­en wir den echt­en Spaß dann, wenn alle drei Fak­toren zusam­menkom­men. Wer sich inten­siv mit Agilität und agilen Arbeitsweise auseinan­derge­set­zt hat, wird erken­nen, dass Agilität genau das erre­ichen will. Agile Herange­hensweisen sind in der richti­gen Aus­führung also wie gemacht, um echt­en Spaß empfind­en zu können.

Entscheide dich für das Glücklichsein und habe Spaß!

Glück­lich­sein ist eine bewusste Entschei­dung. Und die Ver­ant­wor­tung dafür liegt bei dir! Gle­ichzeit­ig ist das Glück­lich­sein ein Weg der vie­len, kleinen Schritte. Daher kann es helfen, das Spaß haben als einzelne dieser kleinen Schritte zu betra­cht­en und bewusst danach zu schauen, wie wir Spaß haben kön­nen. Spaß ist also kein zufäl­liges Neben- oder gar Abfall­pro­dukt, son­dern ein Ziel, das wir bewusst anstreben.

Glücklichsein: die rosarote Brille?

Bei diesem ganzen Gerede über das Glück­lich­sein und Spaß haben kann dur­chaus der Gedanke entste­hen, dass es darum geht, die rosarote Wat­te­bäuschen-Welt aufzubauen. Doch glück­lich zu sein heißt nicht, unre­al­is­tis­che Vorstel­lun­gen oder eine naive Welt­sicht zu haben. Wer glück­lich ist, sieht trotz­dem Prob­leme, fühlt sich mal trau­rig oder hat Respekt vor ein­er Her­aus­forderung. Allerd­ings ver­mit­telt das grundle­gende Glück­lich­sein uns die Sicher­heit, dass nicht alles nur schlecht ist. Außer­dem wis­sen wir, dass wir in der Lage sind, viele Sit­u­a­tio­nen zu meis­tern und wir daran nicht zugrunde gehen. So schaf­fen wir es, Her­aus­forderun­gen anzunehmen und uns auf die Lösung, anstatt auf die neg­a­tiv­en Gefüh­le zu fokussieren. Und wenn mal was schiefläuft? Na und? Das ist das Leben. Glück­lich­sein führt somit zu ein­er größeren Resilienz.

Glückliche Leader: Warum das denn?

Als Leader möcht­est du dein Team zum Erfolg führen. Erfolg führt über das Glück­lich­sein. Doch bevor du andere führen und Ver­ant­wor­tung übernehmen kannst, musst du zunächst ein­mal dich führen und für dich Ver­ant­wor­tung übernehmen. Fühlst du dich in dein­er Rolle wohl, überträgt sich das mit deinem Ver­hal­ten und dein­er Kom­mu­nika­tion auf das Team. Fühlst du dich nicht wohl, passiert genau das gle­iche. Bist du mit dein­er Rolle und deinen Auf­gaben nicht glück­lich, schlägt sich das auf dein Wohlbefind­en und deine Leis­tungs­fähigkeit nieder – kein guter Aus­gangspunkt, um andere zum Erfolg zu führen. Nur wenn du Selb­stpflege betreib­st und vor­leb­st, kannst du das als gutes Beispiel auch von deinem Team ver­lan­gen. Mit mehr Selb­stpflege und der entsprechen­den Selb­stver­ant­wor­tung hast du die Weichen zum Glück­lich­sein gestellt.

Damit du ein paar Inspi­ra­tio­nen bekommst, wie du noch mehr Ver­ant­wor­tung für dich selb­st zum Glück­lich­sein übernehmen kannst, habe ich dir hier meine Top 9 Hap­pi­ness-Hacks für jeden Tag aufge­lis­tet! Gestalte deine Rolle so, dass du dabei Spaß empfind­en kannst!

#1 Priorisiere das „Spaß haben“

Das Spaß haben sollte in dein­er Pri­or­ität­sliste ganz oben ste­hen. Selb­stver­ständlich heißt das nicht, dass du jeden Tag in deinem Kalen­der eine Stunde blockst, in der du Spaß haben willst. Es heißt aber sehr wohl, dass du bewusst Sit­u­a­tio­nen suchst oder schaffst, in denen du Spaß empfind­en kannst.

Wie das geht? Stell dir zunächst fol­gende Fragen:

Wann hast du das let­zte Mal richtig echt­en Spaß emp­fun­den?
Wann hast du das let­zte Mal richtig echt­en Spaß bei der Arbeit empfunden?

Und dann definiere, was genau dir daran so viel Spaß bere­it­et hat und warum! Wenn du dieses Muster erkennst, kannst du ähn­liche Sit­u­a­tio­nen bewusst suchen oder sog­ar schaffen!

#2 Bevorzuge Iteration vor Perfektion

Per­fek­tion liegt im Auge des Betra­chters! Häu­fig hin­dert uns der Wun­sch nach Per­fek­tion daran, in den Flow zu kom­men. Nutze früh­es Feed­back, um bess­er zu werden.

#3 Du bist gut so, wie du bist!

Auch du bist nicht per­fekt – und das ist gut so! Komm mit dir ins Reine. Akzep­tiere, dass auch du Fehler machst und die Welt davon nicht unterge­hen wird.

Hil­fre­ich ist es, wenn du weißt, was deine Stärken sind. Setz dich hin und notiere deine Stärken. Schreibe auch auf, wann diese Stärken wie geholfen haben. Und im näch­sten Schritt kannst du andere Per­so­n­en Fra­gen, was sie als deine Stärken sehen. Frag aber auch bitte danach, woran sie fest­machen, dass das deine Stärken sind! Mit diesem Stärken-basierten Ansatz verän­dern wir den Fokus hin zum Pos­i­tiv­en und schauen nicht immer nur auf das, was nicht da ist! Das hil­ft dir, selb­st­be­wusster in her­aus­fordernde Sit­u­a­tio­nen zu gehen.

Und sollte es sich mal so anfühlen, als ob ger­ade wirk­lich alles schiefläuft: Frage dich ganz bewusst, was ger­ade gut gewe­sen ist oder gut läuft.

#4 Lächle!

Lächeln hebt die Stim­mung, selb­st dann, wenn wir eigentlich ger­ade nichts zu lächeln haben! Und gle­ichzeit­ig sehen andere uns lächeln und lächeln zurück – pos­i­tives Feed­back! Das tut gut und ist so einfach!

#5 Mache anderen eine Freude!

Ja, anderen eine Freude zu machen, macht uns glück­lich! Und wir kön­nen Mudi­ta (aus dem Bud­dhis­tis­chen: Mit­freude) prak­tizieren! Dabei ist s so ein­fach, anderen eine Freude zu machen! Es ist nicht zeitaufwendig und kostet kein Geld! Das kann das aufrichtige Dankeschön, ein nettes Lächeln, pos­i­tives, wertschätzen­des Feed­back, eine fre­undliche Kom­mu­nika­tion oder auch ein Kom­pli­ment sein. Es kann aber auch ein­fach das wirk­liche Zuhören sein, indem du nicht neben­bei auf dein Handy oder den Bild­schirm schaust, son­dern voll und ganz bei deinem Gesprächspart­ner verweilst.

Übri­gens: Stu­di­en haben gezeigt, dass Führungskräfte im Schnitt ca. 400 Kon­tak­t­punk­te pro Tag mit ihren Mitar­bei­t­en­den haben. Nutze diese Kon­tak­t­punkt, um anderen eine Freude zu bere­it­en! Dein eigenes Glück­sempfind­en wird es dir danken! 

#6 Führe eine Dankbarkeitsliste!

Die Dankbarkeit­sliste hört sich triv­ial an. Aber das ist sie tat­säch­lich nicht. Gle­ichzeit­ig ist der Impact so ein­er Dankbarkeit­sliste enorm.
Nimm dir jeden Tag ein paar Minuten Zeit und notiere, wofür du dankbar bist. Hier geht es nicht um die großen Dinge im Leben, son­dern um die kleinen, häu­fig als selb­stver­ständlich wahrgenom­men Ereignisse. Das hil­ft uns, den Blick auch für die pos­i­tiv­en Erleb­nisse zu öff­nen und damit den Fokus zu erweit­ern. So schaffst du eine Bal­ance zwis­chen den pos­i­tiv­en und neg­a­tiv­en Erlebnissen!

#7 Visualisiere deine Gedanken!

Wenn du das Gefühl hast, es läuft ger­ade alles schief und deine Gedanken drehen sich im Kreis, dann spätestens soll­test du darüber nach­denken, deine Gedanken zu visu­al­isieren. Pro und Con­tra Lis­ten, Jour­nals, Pri­or­isierung­shil­fen und viele andere kön­nen dir helfen, aus dem Gedankenkarus­sell auszusteigen und wieder einen klaren Blick zu bekommen. 

# 8 Definiere Erfolg!

Erfolg ist Def­i­n­i­tion­ssache! Wie definierst du Erfolg für dich? Nur wenn du für dich diese Def­i­n­i­tion find­est, kannst du auch fes­tle­gen, wie du messen kannst, ob du erfol­gre­ich bist! Set­ze SMART-Teilziele und feiere, wenn du sie erre­icht hast! Hast du keine Def­i­n­i­tion für Erfolg und auch keine Teilziele auf diesem Weg, wirst du dem Erfolg immer hin­ter­her­ja­gen, denn du wirst nie das Gefühl haben, diesen Erfolg erre­icht zu haben! Und denk immer daran: Erfolg ist nicht immer linear!

# 9 Tanze!

Tanzen erzeugt Glücks­ge­füh­le! Du bist ger­ade in schlechter Stim­mung? Du möcht­est einen per­sön­lichen Erfolg feiern? Deine Gedanken drehen sich im Kreis? Du möcht­est dir was Gutes tun? Stell ein­fach deine Playlist mit dein­er Gute-Laune-Musik an, und bewege dich zur Musik! Dein Gehirn fängt an, das Gehörte mit der Bewe­gung in Ein­klang zu brin­gen. Das entspan­nt und erzeugt eine pos­i­tive Grundstimmung.

Fazit

Glück­lich­sein ist die Voraus­set­zung für Erfolg; und die Ver­ant­wor­tung dafür liegt bei uns selb­st! Wir kön­nen selb­st entschei­den, ob wir Spaß haben und glück­lich sein wollen oder eben nicht. Der Weg führt über unsere eigene Ver­ant­wor­tung. Mit vie­len kleine Hacks kön­nen wir diesen Weg gestal­ten. Der Ein­satz ist ger­ing, der Impact ist dafür aber umso größer – für uns selb­st und für die Men­schen, die wir führen wollen! Also entschei­de dich, glück­lich zu sein! Und ich wün­sche mir, dass wir alle in den Büros öfter mal tanzen! 🕺

Du bist mit dein­er Rolle als Führungskraft noch nicht ganz „hap­py“? Dann wird es Zeit, deine Rolle für dich passender zu gestal­ten! Im Führungskräfte-Coach­ing mit Sabine kannst du deine „Baustellen“ indi­vidu­ell ange­hen und den Spaß an dein­er Auf­gabe wieder neu entdecken!